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Bastian Raiss
Der Ursprung eine jeden Werkes ist der Zufall; hier in Form einer Kritzelei, einer Zeichnungsstudie oder einer Skizze, eine sich daraus ergebende gedankliche Assoziationen. Diesem Ansatz folgt die Ausführung auf Papier oder Leinwand, wobei dieser Prozess dann gedanklich und handwerklich wesentlich zielgerichteter ist - obgleich auch hier weitere Zufälle oder gar radikale Änderungen nie ausgeschlossen sind. Als Ergebnis haben wir im Idealfall eine Mischung aus stringenter Logik, verbogener Logik, Hyperrealismus, Absurdität und eventuell sogar ein schönes Bild.
Frühe künstlerische Einflüsse kommen aus der Pop-Art, dem Surrealismus, der Ikonographie der Comics und dem Durchblättern der zahlreichen Kunstbände meiner Eltern. Das Aufwachsen in einem Land der Dritten Welt, eine strenge britische Erziehung und ein Studium der Volkswirtschaft in den USA prägen zudem Blick und allgemeine Einstellung. In späteren Jahren kamen weitere Elemente hinzu, so dass Spuren aus Werbung, Design, Film und Trickfilm in vielen Werken mehr oder weniger deutlich sichtbar sind. Alltägliches wie Mensch und Tier, Staubsauger, Kugellager, Schuhe oder Bürostühle begegnen sich in ungewöhnlichen Kontexten und erschaffen, so hofft es wenigstens der Künstler, eine Realität die anders, größer, interessanter und schöner ist als das, was diesen Elementen eigentlich zuzutrauen wäre. Die Kommunikation, die Konfrontation der Dinge entlockt ihnen bisher nicht sichtbare innewohnende Qualitäten, profane Objekte verwandeln sich in Symbole und komponieren gern noch ein Kommentar, eine Beobachtung oder auch eine Kritik zur schönen und bizarren Welt, in der wir leben. Bastian Raiss versucht darüber hinaus noch, einen Sinn für Humor zu bewahren.